Ich habe die liebe Sabrina @sabrina_.gerber gebeten, einen Gastbeitrag zum Thema Baby-led Weaning für euch zu verfassen, weil sie mir seit geraumer Zeit bei Fragen zu BLW mit Rat und Tat zur Seite steht. Ihr Wissen über Fingerfood als Beikost hat sie sich mühsam mithilfe eines Beikostkurses, intensiver Internet-Recherche und natürlich Ausprobieren im Baby-Alltag erarbeitet. Umso mehr freue ich mich, dass wir von ihrer Erfahrung als Breifrei-Mama profitieren dürfen. In diesem Beitrag findet ihr, neben hilfreichen Informationen und persönlichen Produktempfehlungen, auch praxiserprobte BLW-Rezepte. 

Sabrina ist 25 Jahre jung und Mutter der Zwillinge Finn und Viktoria. Diese sind im September 2016 auf die Welt gekommen und waren absolute Wunschkinder. Gemeinsam mit ihrem Mann und einer Katze leben sie in einem kleinen Dorf im Saarland. 

Eure Jananibe

 

Was ist BLW?

„Baby Led Weaning (BLW) bedeutet nichts anderes, als dem Baby bei der Beikosteinführung im wahrsten Sinne des Wortes freie Hand zu lassen. Das heißt weg vom Brei und hin zu all dem, was das Kind selbstständig in den Mund stecken und probieren kann. Das Baby führt seine Beikost also ein, in dem es sich selbst füttert.“ (Quelle Zitat: www.baby-led-weaning.de)

 

Wie seid ihr auf BLW aufmerksam geworden?

Bei vielen Eltern stellt sich im Laufe der Zeit die Frage der Beikost, so natürlich auch bei uns. Zuerst dachte ich, klar, wir füttern Brei wie viele andere auch. Da meine Hebamme aber auf dem Gebiet der Beikost geschult ist, wollte ich unbedingt ihren Beikostkurs besuchen. Das tat ich dann auch zusammen mit meinem Mann, als unsere Zwillinge gut vier Monate alt waren. Meine Hebamme erzählte uns schon vorher, dass sie dort das Thema Brei nur kurz ansprechen würde und ihre Kernkompetenz auf Baby-led Weaning läge. Natürlich habe ich von dem Thema vorher schon mal gehört, mich aber nicht so sehr damit auseinander gesetzt.

 

Wann fängt man mit Beikost an?

Da hört man so viel Verschiedenes … 4 Monate? 6 Monate? Mein Tipp: Macht euch keinen Stress. Euer Kind bestimmt, wann ihr mit fester Nahrung beginnt. Im ersten Lebensjahr bleibt Muttermilch oder Pe-Nahrung ohnehin Hauptnahrungsmittel. Manche Kinder sind mit 4 Monaten schon bereit für Essen, andere mit 6 Monaten und manche zeigen erst viel später Interesse an Lebensmitteln. Wichtig ist, dass ein Baby die meisten der folgenden Reifezeichen erfüllt.

 

Welche Reifezeichen gibt es?

  • Dein Kind kann mit minimaler Unterstützung aufrecht sitzen.
  • Dein Kind zeigt deutliches Interesse am Essen der Familienmitglieder.
  • Dein Kind kann sich vom Rücken auf den Bauch drehen.
  • Der Zungenstoßreflex ist nicht mehr vorhanden.
  • Dein Kind zeigt Bereitschaft zum Kauen.
  • Dein Kind ist in der Lage, selbstständig Nahrung in die Hand zu nehmen und zum Mund zu führen.
  • Dein Kind zeigt an, wenn es satt ist.

Die oben genannten Reifezeichen gelten grundsätzlich sowohl für BLW als auch für Brei! Aber ich sage euch ganz ehrlich, auch meine Zwillinge haben nicht alle Reifezeichen erfüllt, als wir mit fünfeinhalb Monaten begonnen haben, auf feste Nahrung umzusteigen. Allerdings fehlte bei uns nur das Reifezeichen „aufrecht Sitzen“, obwohl die Zwillinge schon ziemlich gerade im Hochstuhl Platz nehmen konnten.

Achtung: Aufrechtes Sitzen ist äußerst wichtig, da sich die Kinder sonst schnell verschlucken.
Füttert euer Kind also bitte niemals im Liegen!

Vertraut darauf, dass eure Kinder wissen, wann sie bereit sind, mit fester Nahrung zu beginnen. Nochmal, ganz wichtig: Im gesamten ersten Lebensjahr ist Muttermilch oder Pre-Nahrung die Hauptnahrung eurer Zwerge. Es heißt ja schließlich „Beikost“ und nicht „Breikost“ oder „Ersatzkost“.

 

Welche Vorteile hat BLW?

  • BLW fördert die Motorik, weil das Kind die Geschicklichkeit mit den Händen beim täglichen Essen übt.
  • Das Kind kennt außerdem von Beginn an Stücke im Mund zu haben. Bei Brei muss man später langsam Stücke einfügen und schauen, ob das Kind damit klar kommt.
  • Kinder greifen aus dem Urinstikt zu den Nahrungsmitteln, die es braucht (vorausgesetzt, es bekommt eine Auswahl an gesunden Nahrungsmitteln). Diesen Punkt wollte ich zu Anfang erst nicht so recht glauben, denn woher soll denn mein Baby wissen, dass es zb Eisen oder Vitamine braucht? Aber diesen Urinstinkt gibt es wirklich. Finn hatte zb als er etwas über 6 Monate war einen Eisenmangel. Dieser wurde von unserer Kinderärztin bei der U5 festgestellt. Er bekam gegen diesen Eisenmangel ein Präparat, aber zeitgleich griff er beim Essen auch automatisch zu den eisenhaltigen Lebensmitteln (Brokkoli, Fleisch usw.).
  • Dein Kind lernt einzelne Lebensmittel kennen, im Brei sieht alles gleich aus.
  • Essen kann als gemeinsames Ritual eingeführt werden, denn Mama muss nun nicht füttern, sondern kann ebenfalls essen.
  • Mit den Fingern zu essen macht den Kindern einfach Spaß!!!

 

Was braucht man für BLW?

  • Hochstuhl inkl. montiertem Tischlein
  • Geschirr, falls gewünscht
  • Teller mit hohem Rand und Saugnäpfen, falls gewünscht
  • Langärmliche, wasserabweisende Lätzchen
  • Feuchter Lappen
  • Wasser

Für den Start mit BLW braucht ihr nicht viel. Zunächst benötigt ihr einen Hochstuhl, in dem euer beikostfähiges Kind gut sitzt. Ob ihr Geschirr benutzt, bleibt euch überlassen. Unsere Hochstühle haben einen Tisch, der einen ca. 1-2 cm hohen Rand hat. Da können unsere Zwillinge das Essen hin und her schieben ohne, dass etwas herunter fällt.

Solltet ihr das Essen vom Tisch geben, bietet sich ein Teller mit hohem Rand an, der mit Saugnäpfen am Tisch befestigt werden kann, damit dieser nicht herunter fallen kann.
Wer möchte kauft sich eine Unterlage für den Boden – kann man, muss man aber nicht 😉 Wir haben Laminat und da lässt sich alles schnell aufwischen. Also habe ich mir das Geld für die Matte gespart.

Lätzchen wären gut. Wir haben da langärmelige Lätzchen genommen, die wasserabweisend sind. Da gibt es gute bei Amazon, aber auch bei Ikea findet man welche. Ansonsten braucht ihr nur Wasser und Lappen, um das Kind danach zu säubern.

Was ist zu beachten, bevor es losgeht?

So, bevor ihr nun startet: Es ist egal, mit welcher Mahlzeit ihr beginnt. Schaut einfach, wann es am besten in euren Alltag passt. Ihr solltet Geduld haben, wenn die Kinder selber essen. Das braucht Zeit. Bei Beikoststart essen Babys am Anfang natürlich sehr langsam und spielen viel mit dem Essen.

Euer Kind sollte halbwegs ausgeschlafen und nicht zu hungrig sein, denn sonst hat es für die kulinarische Entdeckungsreise keine Geduld. Wir haben einfach die Zwillinge bei jeder Mahlzeit mit an den Tisch gesetzt (außer sie haben da gerade geschlafen).

Man sollte am Anfang darauf achten, dass das Kind das Essen gut greifen kann (Orientierungshilfe: Pommesgröße).

Alles was von Natur aus weich ist, so dass dein Kind es mit der Zunge am Gaumen zerdrücken kann, eignet sich super für den Anfang. Dazu gehören Banane (bei uns der absolute Renner), reife Mango, reife Birne, Melone, reife Acocado, Pfirsich (auch sehr begehrt) usw.
Alles andere an Obst und Gemüse kann man mit einem Dampfgarer, einem Dampfeinsatz oder in wenig Wasser weich garen. Da sind am Anfang Kartoffel, Süßkartoffel, Brokkoli, Kohlrabi, Möhren, Kürbis, Zucchini und Apfel geeignet.

Die Motorik der Kinder wird sich sichtbar verbessern. Um die Motorik dann zu trainieren, kann man Essen anbieten, welches schwerer zu fassen ist. Himbeeren, Heidelbeeren und Erbsen kann man vorher leicht anquetschen, damit sie nicht weg kullern. Trauben sollte man mindestens halbieren, eher vierteln, damit die Kinder nicht daran ersticken. Mais und Kichererbsen eignen sich ebenso um die Motorik zu trainieren.

Es gibt noch weitere grundlegende Sachen, die ihr beachten solltet. Überprüft immer die Temperatur des Essens, damit sich eure Kinder nicht verbrennen. Außerdem sollten eure Kinder immer das Essen selbst zum Mund führen. Nur so können sie selbst bestimmen, wie viel und wie weit sie das Essen im Mund haben möchten. Nicht erschrecken, wenn eure Kinder auch mal würgen. Dies ist ein Schutzreflex und ganz normal. Wenn eure Kinder einige Nahrungsmittel nicht mögen, bietet sie einfach ohne Zwang weiter an. Kinder lernen Geschmäcker kennen und dadurch mögen. Man kann ja schließlich keine Abneigung gegen haben, das man noch nicht probiert hat.
Am Anfang landet ganz viel auf dem Boden, dem Hochstuhl und dem Kind, aber eure Kinder haben dabei Freude! Also genießt die Zeit und lasst euch davon nicht abschrecken.

Wie sieht euer BLW-Tagesablauf aus?

Ich schreibe euch hier mal unseren Tagesablauf auf. Dieser kann bei euch natürlich ganz anders aussehen und dient nur dazu, euch einen kleinen Einblick zu vermitteln und ein Gefühl für das richtige Timing zu bekommen. Mittlerweile haben wir einen recht guten Rhythmus, der an vielen Tagen gleich ist.

Die erste Mahlzeit des Tages ist meistens nur eine Milchflasche. Die Zwillinge stehen nämlich um 6 Uhr auf. Bis sie gewickelt und umgezogen sind, sind sie gegen 7 Uhr so hungrig, dass ihre Geduld  nur für eine Flasche reicht (das kann bei euch natürlich anders sein). Meistens kommt dann gegen 10 Uhr der nächste Hunger. Wenn wir Zuhause sind, gibt es Brot, Brötchen, Frühstücksmuffins oder Ähnliches. Wenn wir unterwegs sind, gibt es mal Dinkelstangen, Bananen oder Pfirsiche. Um 13 Uhr essen wir gemeinsam Mittag. Da bekommen die Zwillinge das, was wir auch essen (Kartoffeln, Gemüse, Reis, Nudeln, Fleisch, egal was). Es gibt nur ein paar Sachen auf die ich achte (dazu weiter unten mehr). Am Nachmittag gegen 16 Uhr gibt es dann nochmal Obst und irgendwas Gebackenes (z.B. Bananenbrot). Um 18 Uhr gibt es im Kinderzimmer direkt noch eine Milchflasche und dabei schlafen sie auch immer noch oft ein.

  • ZU jeder BLW-Mahlzeit bieten wir Wasser an
  • NACH jeder Mahlzeit bieten wir Milchnahrung an (diejenigen unter euch, die stillen, bieten dies einfach an)

Können sich die Zwerge verschlucken?

Klar können sich die Kinder verschlucken. Im ersten Lebensjahr wird der Würgreflex sehr weit vorne an der Zunge ausgelöst, damit stückiges Essen oder auch andere Dinge (Steine usw.) nicht in die Nähe der Luftröhre gelangen. Kinder probieren aus, wie weit sie gehen können und lernen so den sicheren Umgang mit Lebensmitteln im Mund.
Wenn doch mal ein Stück zu nah an die Luftröhre gelangt ist, wird dein Kind husten und würgen. Das kann wirklich gruselig klingen. Nimm aber das Würgen (und auch dadurch ggf. Erbrechen) als positives Zeichen (der Schutzmechanismus funktioniert) hin. Du wirst sehen, dass sich dein Kind gar nicht daran stört und es direkt das nächste Stück Essen in den Mund schieben wird.

 

Was tun bei echtem Verschlucken?

Echtes Verschlucken heißt, dass ein Stück Essen in die Luftröhre gelangt ist und dein Kind keine Luft bekommt. Eins vorweg, das kommt SEHR selten vor, aber man sollte für den seltenen Notfall vorbereitet sein. Meine Zwillinge haben sich bisher noch nicht so verschluckt. Bisher wurde nur gehustet und das Stück wieder ausgespuckt.
1. Methode: Rückenklopfen – Das Kind bäuchlings über den Oberschenkel legen, so dass sein Kopf und der obere Rücken herabhängen. Dann fünf Mal beherzt zwischen die Schulterblätter klopfen.
2. Methode: Heimlich Griff – Für Kinder unter einem Jahr wird das Kind rücklings auf den Oberschenkel gelegt. Mit 2 Fingern wird das Brustbein (in der Höhe der Brustwarzen) bis 1/3 tief mehrfach gedrück. Für Kinder über einem Jahr gibt es den Heimlich Griff im Stehen: Umfasse das Kind von hinten mit deinen Armen und Händen. Lege die Hände übereinander an den Oberbauch und ziehe sie fünf Mal mit einem festen Ruck zu dir.

Generell ist ein 1. Hilfe Kurs für die weiteren Jahre mit kleinem Kind sehr empfehlenswert!

 

Verbotene Lebensmittel!

  • Salz (die Erwachsenen salzen sich die Gerichte am besten auf ihrem Teller nach)
  • Zucker (als Ersatz kann man Dattelmus, Bananen oder geriebene Äpfel verwenden)
  • Scharfes und starke Gewürze (Chili u.ä.)
  • Rohe tierische Lebensmittel (Rohmilch, Rohmilchkäse, rohe Eier, rohes Fleisch/ Wurst)
  • Quark (zu hoher Eiweißgehalt)
  • ganze Nüsse (Verschluck-Gefahr)
  • Honig

Ist Brei verboten?

Nein, auf keinen Fall! Nichts spricht dagegen, den Kindern Brei anzubieten. Manche Speisen kommen ja einfach in Breiform daher. Achtet darauf, dass die Kinder auch bei der Breikost aktiv am Essen teilnehmen können. Es gibt klassische Breigerichte, die viele BLW-Kinder gerne essen – Frühstücksbrei, Grießbrei, Kartoffelbrei usw.

Lebensmittelkunde 

Jetzt noch ein paar Sachen zur Lebensmittelkunde… Ich glaube ihr erschlagt mich, wenn ich fertig bin. Mein Beitrag ist ja jetzt schon so mega lang. Aber es gibt einfach so viel beim Thema BLW. Wenn ihr im Internet lest, findet ihr sicherlich noch viel viel mehr Infos.
Naja zurück zur kleinen Lebensmittelkunde.
Öle und Fette:
Geeignet für Beikost: Butter und Pflanzenöle. Reich an Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren: Raps- und Leinöl, Avocado, Lachs, Nüsse und Samen. Butter gibt es bei uns hin und wieder auf dem Brot. Öle verwenden wir beim Braten. 

Eisen:
Man kann die Eisenaufnahme durch Zufuhr von Vitamin C erhöhen. Am besten kombiniert man dann das Essen mit Obst oder Vitamin-C haltigem Gemüse. Parallel sollte man die Milch-Aufnahme vermeiden, denn diese mindert die Eisenaufnahme.
Eisenhaltige vegetarische Lebensmittel (denn es muss nicht immer Fleisch sein): Hirse, Hafer, Amaranth, Datteln, rotes und grünes Gemüse

Milch:

Milch ist ab dem 6.-8. Lebensmonat erlaubt. Im 1. Lebensjahr sollten Kinder nicht mehr als ca. 200ml am Tag zu sich nehmen (zu den 200ml zählen Milch, Käse, Joghurt u.ä.).

Pflanzenmilch (z.B. Kokosmilch, Hafermilch, Mandelmilch, etc.) ist eine abwechslungsreiche Alternative zur Kuhmilch.

Fleisch und Fisch:

Beides ist von Anfang an erlaubt. Viel mehr kann ich euch dazu nicht sagen. 

Eier:

Am Anfang sollten Eier in verarbeiteter Form angeboten werden (Nudeln, Kuchen, Muffins) und erst später in klassischer Form (Spiegelei, Rühr- oder Frühstücksei). In der Woche sind 1-2 Eier völlig ausreichend. In vielen Rezepten lassen sich Eier ganz leicht auch mal austauschen. Je nach Gericht kann man statt Ei eine Banane, etwas Apfelmus, Mandelmus oder andere Zutaten verwenden. Im Internet findet man schnell Alternativen, die verwendet werden können.

Nüsse:

Nüsse sind reich an Mineralstoffen (Calcium, Magnesium), Vitaminen und leicht verdaulichem Eiweiß. Für Babys und Kleinkinder bietet man Nüsse am besten als Mus (z.B. als Brotaufstrich oder in Saucen und Dips) an. Man kann auch gemahlene Nüsse in Kuchen und Muffins verarbeiten. Bei ganzen Nüssen gibt es eine sehr große Gefahr des Verschluckend.

Gute pflanzliche Eiweißliferanten (besonders wichtig für Vegetarier):

Linsen, Erbsen, Bohnen, Kichererbsen usw.

So, nun habe ich euch eine Menge Input zu Baby-led Weaning gegeben. Lasst das am besten mal sacken.

BLW macht den Kindern Spaß! Klar, für die Eltern ist danach ein wenig putzen angesagt, aber wirklich jeder KANN BLW. Ob reines Fingerfood oder in einer Mischform mit Brei. Auch wir bieten den Zwillingen ab und zu Brei an. Mittags gibt es mal Kartoffelbrei oder morgens Porridge mit frischem Obst.

Ihr seht, auch ich bewältige das Thema Beikost – sogar mit Zwillingen. Man muss einfach etwas geduldig sein. Mit frischen Lebensmitteln und einer guten Portion Humor sollte man an das Thema Beikost heran gehen. So haben Kinder und auch Eltern viel Freude daran!

BLW-Rezepte

Hier habe ich eine kleine Auswahl der Lieblingsmahlzeiten meiner Zwillinge. Weitere tolle Rezepte findet ihr auf meinem Instagram-Account @sabrina_.gerber – viel Spaß beim Nachkochen!

Frühstück für die Kleinsten

Pfannkuchen:
1 Apfel (in ganz kleine Würfel geschnitten)
50 g (Vollkorn-) Dinkelmehl
1/2 TL Backpulver
65 ml (Mandel-) Milch
1 Ei
Kokosöl zum Ausbacken

Alles bis auf das Kokosöl vermengen, 5 Minuten ruhen lassen und im Kokosöl ausbacken. Aus der Teigmenge bekommt man 3 hand große Pfannkuchen. Sie werden wunderbar fluffig. Ich nehme ganz oft Mandelmilch, denn man soll ja maximal 200ml Milchprodukte am Tag nehmen und es gibt öfter mal Mittags etwas was zb mit Käse überbacken ist oder etwas Joghurt enthält und dann nehme ich beim Frühstück lieber Mandelmilch. Mehl kann man auch Dinkelmehl nehmen, ich nehme aber oft gerne das Vollkorndinkelmehl, da Vollkorn ja besser sättigt.

Waffeln:
125 ml (Mandel-) Milch
1 zermatschte Banane
1 Ei
100 g zarte Haferflocken
1 EL Rapsöl oder geschmolzene Butter

Alle Zutaten vermischen (inklusive dem Rapsöl/Butter) und dann in einem gefetteten Waffeleisen ausbacken.

Mittagessen für die Kleinsten

Es gibt ganz oft bei uns Gemüse-Sticks aus dem Ofen. Einfach Möhren, Kürbis, Kohlrabi, Zucchini, Kartoffeln oder was ihr da habt in Pommesgröße schneiden. Etwas Rapsöl mit den Gemüse-Sticks in einer Schale vermischen und dann bei 190 °C je nach Gemüse zwischen 15-25 Minuten backen. Es sollte gar und weich sein, gleichzeitig aber noch so fest, dass es gegriffen werden kann. Einfach austesten. Wenn dann die Zwerge mehr Abwechslung im Geschmack haben wollen, kann man verschiedene Kräuter mit an das Gemüse machen (Petersilie, Koriander, Rosmarin etc.)

Snacks für die Kleinsten

Apfel-Kokos-Muffins (perfekt auch für Unterwegs)
2 EL Haferflocken
4 EL Kokosmilch
2 Eier
8 EL Rapsöl
160 g Apfelmus (z.B. zuckerfreies Apfelmark von Alnatura)
100 g Dinkelmehl
1 TL Backpulver
3 EL Kokosraspel

Haferflocken und Kokosmilch vermischen und quellen lassen.
Die Eier mit dem Rapsöl schaumig rühren.
Apfelmus, Mehl und Backpulver untermischen bis eine geschmeidige Masse entsteht.
Danach Haferflocken und Kokosraspel hinzufügen und alles gut verrühren.
Nun den Teig auf Muffinförmchen verteilen und bei 180 °C ca. 15 Minuten backen.

Sie schmecken unseren Zwillingen super gut. Statt Kokosmilch kann man auch normale Milch nehmen und statt Kokosrapsel kann man dann Rosinen oder Cranberrys nehmen (für diejenigen die keine Kokosfans sind). Schmeckt auch Erwachsenen gut und dank des Apfelmark von Alnatura trotzdem ganz zuckerfrei!

Abendessen für die Kleinsten

Aktuell gibt es bei uns nur die drei oben genannten Mahlzeiten, denn Abends gibt es noch die Flasche. Es wird in Zukunft aber irgendwann Brot geben. Damit dies aber nicht zu langweilig wird, muss die Abwechslung her. Dann wird es z.B. dies hier geben:

Blätterteigtaschen mit Gemüse (wahlweise auch mit Hackfleisch)
1 Blätterteig aus dem Kühlregal
1 handvoll geriebenes Gemüse (Karotten, Zucchini – was ihr da habt)
1 handvoll geriebenen Käse (z.B. Gouda)
Olivenöl
Oregano und Basilikum
(wahlweise 50-100g krümelig gebratenes Hackfleisch, dann einfach etwas weniger Käse und Gemüse nehmen)

Den Ofen auf 180°C (Umluft) vorheizen.
Den Blätterteig ausrollen und in 6 gleichgroße quadratische Teile schneiden.
Gemüse, Käse (und wahlweise Hackfleisch) mit dem Olivenöl und Kräutern mischen und mittig auf den Blätterteig-Quadraten verteilen. Die Quadrate mittig umklappen, so dass Dreiecke entstehen und an den Kanten festdrücken (ggf. mit einer Gabel).
Die Blätterteigtaschen 20-30 Minuten backen bis sie eine schöne goldene Farbe haben. Man kann unter das Gemüse auch wahlweise Tomatenmark, Pesto oder Frischkäse streichen.

Weitere Rezepte findet ihr unter @sabrina_.gerber oder unter www.breifrei-rezepte.de.

Meine persönlichen Produktempfehlungen für euren Baby-led-Weaning-Start:

  • Hochstuhl (Aber es geht auch jeder andere mit Tisch oder wenn man einen ohne Tisch hat, geht es auch direkt am/auf dem Esstisch.)
  • Lätzchen (Da wir Zwillinge haben und es 3 Mahlzeiten am Tag gibt, haben wir 6 Lätzchen. Diese werden bei uns täglich gewaschen, je nachdem ob ich genug Wäsche da habe in der Waschmaschine oder kurz per Hand.)
  • Tischunterlage (Aktuell verwenden wir noch keine Teller, sondern den Tisch der Hochstühle. Aber wir werden irgendwann diese tollen Playmates verwenden. Davon gibt es ganz viele verschiedene Varianten. Wir haben einmal die vom Link für jedes Kind und einmal die in Kleeblatt-Form. Sie saugen sich an den Tischen fest, sodass die Kinder sie nicht umwerfen können, sind super unterteilt, sodass man das Obst vom Nachtisch auch gleich mit servieren kann und dürfen in der Spülmaschine landen.)

Eure Sabrina