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Auf dem Bloggerwochenende Parents‘ Post & Tweet-End von Nyani im Alpenrose Familienhotel in Lermoos wollte ich beim Frühstück einfach mal ganz frech von Mareike Opitz, der Mama-Bloggerin „Mutti so yeah“ und Autorin des Buches „Ene, mene, Miste, Mutti schreibt ne Liste“, wissen, warum sie ihren Familien-Alltag leidenschaftlich gern strukturiert und wie sie schließlich auf die Idee kam, ein ganzes Buch mit humorvollen und nutzwertigen Listen zu füllen.

„Listen sind mein Yoga!“ – Mareike Opitz

Mareike Opitz - Buchautorin - Mutti so yeah - Ene, mene, Miste, Mutti schreibt ne' Liste - Elternwissen in lustig & sortiert - rororo Verlag - Mama Blog München - Mareike und Jana - Mutti so yeah und Jananibe

Links: Mareike Opitz

„Mit vier Töchtern im weißen Kleidchen Erdbeeren pflücken und dabei entspannt lächeln? Hä, wie geht das? Und ob die in ihren Wohnungen tatsächlich leben? Faszinierend …“ – Mareike Opitz alias Mutti so yeah über den perfekt inszenierten Mama-Alltag auf Instagram.

Wie bist du darauf gekommen, ein Buch mit humorvollen und nützlichen Listen zu den Eltern-Themen „Mama werden“, „Mama sein“, „Eltern sein“, „Locker bleiben“, „Bescheid wissen“, „Rumtricksen“, „Spielen“, „Feiern“ und „Arbeiten“ zu schreiben?

Es ist tatsächlich so, dass ich einfach wahnsinnig gerne Listen schreibe. Auch schreiben muss, weil ich sonst mein Leben irgendwie nicht so auf die Reihe kriege. Listenschreiben hilft mir, mich zu sortieren und zu fokussieren.

Hast du dir schon immer gern Listen gemacht?

Ja, das war schon immer so. Ich habe ganz viele To-Do-Listen und viele Listen mit Ideen, mit Büchern, die ich lesen möchte, mit Dingen, die ich für die Kinder brauche, aber auch absurde Listen wie „Lustige Buchanfänge“. Ich mache mir für alles Mögliche Listen auf, meistens handschriftlich in meinem Kalender.

Mareike Opitz - Buchautorin - Mutti so yeah - Ene, mene, Miste, Mutti schreibt ne' Liste - Elternwissen in lustig & sortiert - rororo Verlag - Mama Blog München - Bild 1„Ene, mene, Miste, Mutti schreibt ’ne Liste: Elternwissen in lustig und sortiert“ | Taschenbuch: 192 Seiten | Rowohlt Taschenbuch Verlag; 1. Auflage 22. September 2017 | Preis: 9,99 €

Als ich dann in der Elternzeit meinen Blog „Mutti so yeah“ gestartet habe, habe ich von Anfang an die Rubrik „Muttis Leben in Listen“ gehabt, in der ich in Listenform mit einem Augenzwinkern über meinen Mama-Alltag geschrieben habe und das ist wahnsinnig gut angekommen. Zum Beispiel „Schimpfwörter, die man als Mama trotzdem benutzen kann, auch wenn die Kinder zuhören“, „Sätze, die Mamas in Teilzeit nicht mehr hören können“ oder „Sätze, für die man als Mama Treuepunkte bekommen sollte“.

Listen a la „Die 10 besten …“ kennt man ja aus Frauenzeitschriften oder?

Ja, wobei Zeitschriften dafür nicht mehr wirklich Platz haben und ich sowohl auf meinem Blog als auch in meinem Buch für mich eine ganz eigene Form gefunden habe.

Weil meine Mama-Listen vor allen Dingen auf Facebook so gut angekommen sind und ich schon in Kontakt mit einer Literaturagentur stand, habe ich mir gedacht, ich schlag‘ das mal als Buchidee vor. Die Agentur hat dann gleich einen passenden Verlag gefunden.

Wichtig war mir eine gute Mischung. Nicht nur humorvoll, obwohl alle meine Listen ein Augenzwinkern haben, sondern auch wirklich nutzwertige Listen. „Wie ich mein Kind 10 Minuten beschäftige, damit ich einen Kaffee trinken kann“.

Es gibt auch viele tolle Gastlisten anderer Blogger, wie „Warum mein Kind unbedingt Computerspiele spielen sollte“ oder „Was Mamas, die in online machen wollen, also einen Online-Shop gründen oder einen Blog starten wollen, mal überlegt haben sollten“.

Woher kommt deiner Meinung nach dein Bedürfnis alles ordnen und strukturieren zu wollen?

Listen sind mein Mittel, mich zu entspannen, so wie Yoga. Ich setze mich hin und schreibe ‘ne Liste. Dann haben die Sachen ihren Platz in meiner Welt. Wenn ich wahnsinnig viel zu tun habe und gar nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht, hilft es mir einfach, mich kurz hinzusetzen und meine Gedanken zu Papier zu bringen und für mich zu ordnen.

Tatsächlich ist es wissenschaftlich nachgewiesen, dass man Dinge, die man aufgeschrieben hat, besser loslassen kann. Solange du Unerledigtes im Kopf hast, beschäftigt es dich unterbewusst und hemmt und blockiert dich.

Du erwartest ja gar nicht von dir selbst, deine Listen auch abzuarbeiten – bist du als Listenschreiberin auf die Welt gekommen oder gab es in deinem Leben einen Auslöser für den Wunsch nach Struktur?

Ne, einen Auslöser nicht. Ich bin einfach so! Wir alle tendieren ja dazu, Dinge einordnen zu wollen, um im Leben besser zu Recht zu kommen und suchen deshalb bestimmte Sinnzusammenhänge. Das ist bei mir wahrscheinlich besonders ausgeprägt. Und dann fällt mir zum Beispiel auf, dass Eltern, die so Angebersätze fallen lassen wie „Boah, unsere haben schon ganz früh durchgeschlafen!“, meistens diegleichen Eltern sind, die behaupten „Ich war sofort schwanger. Ich habe die Pille abgesetzt und dann war ich sooofort …!“ oder „Mein Kind will unbedingt Klavier spielen und jetzt lasse ich es auch endlich mal.“ Aus solchen sich häufenden Beobachtungen entstehen bei mir Listen wie „Die größten Elternlügen“ – nach diesen Denkmustern funktioniert mein Kopf (lacht).

Wolltest du schon immer ein Buch schreiben?

Als Journalistin hatte es für mich schon immer einen großen Reiz, ein Buch zu schreiben, aber ich wollte es auch nicht auf Biegen und Brechen. Für mich war klar, es muss was sein, was mir liegt, was mir vom Thema her wirklich Spaß macht und zu meiner Lebenssituation passt. Ich hätte keinen Roman mit 3,4,5 verschiedenen Hauptfiguren schreiben können. Mit den Kindern und meinem Job kriege ich das so gar nicht hin nebenher. Ein Buch zu schreiben, war immer mein Traum. Das war jetzt eben das perfekte Projekt – von Anfang an stand da „Meins“ drauf.

Bloggerin sein ist die eine Sache und auch Journalistin oder Redakteurin, aber wenn du ein Buch geschrieben hast, ist das etwas in Stein Gemeißeltes. Vielen imponiert das natürlich, aber am Ende du bist immer die, die dieses Mama-Buch mit den Listen geschrieben hat. Hat dir dieser Gedanke im Vorfeld Angst gemacht?

Nee, darüber habe ich mir eigentlich nie Gedanken gemacht. In einer Schublade landet man ja auch erst, wenn ein Super-Über-Magabestseller draus wird und das wiederum passiert sehr selten.

Ich hatte schon das Gefühl, dass dein Buch in die Richtung „Bestseller“ geht, wie das da so lag im Buchladen, dachte ich mir: Hmm, kommt professionell rüber – das nehm‘ ich jetzt mal mit.

Es ist ja erst relativ frisch (September 2017) auf dem Markt. Vielleicht wird das noch. Das würde ich mich natürlich freuen. Aber mein Leben lang auf Listen reduziert zu werden, würde mich auch nicht stören.

Wie viel Zeit hast du investiert, um dieses Buch zu schreiben? War das sehr stressig – gerade mit Kindern, Job und Blog?

Mein Ziel war es, Stress zu vermeiden und deshalb habe ich über einen sehr langen Zeitraum hinweg geschrieben. Da ich immer mal wieder abends meine Listen geschrieben habe, hat sich das gut verteilt, deshalb kann ich so genau gar nicht sagen, wie viel Nettozeit es wirklich war. Aber der Schreibprozess lief tatsächlich über ein Jahr.

Hast du Tipps für Mütter, die auch ein Buch schreiben möchten?

Ich bin ja auch neu im Buch-Business und man kann das schlecht übertragen, was allgemeingültig ist und was vielleicht nur bei mir funktioniert hat. Aber ich glaube, dass der Weg über eine Literaturagentur sehr sinnvoll ist, weil man als Privatperson nicht unbedingt Kontakt zu Verlagen hat und es sonst echt lange dauern kann, bis ein Manuskript wirklich ankommt und das dann auch tatsächlich jemand liest. Sich eine Agentur zu suchen, die Autoren vertritt, die man selbst gut findet und die in dieselbe Richtung gehen, wie das, was man selbst auch machen möchte. Auch wenn die dann natürlich einen Teil deines Honorars bekommen, aber immerhin hast du dann ein Buch geschrieben und das ist besser als überhaupt keinen Vertrag zu haben.

Was halten deine Kinder von deinen Listen?

Ach, die finden das gut. Die sind da stolz drauf und finden auch meinen Blog toll.

Deine Kinder sind also deine größten Fans?

Ja, die finden das irgendwie lustig. Und meine Tochter meinte auch, dass sie später mal Bloggerin werden möchte. Das fand‘ ich natürlich total süß. Wenn ich mich mit anderen Bloggern treffe, sagen meine Kinder immer: „Triffst du dich wieder mit deinen Bloggermuttis?“.

Mein Buch finden die gut. Das hat eine sehr knallige Farbe auf dem Cover und ich finde es nett, dass Kinder gut darauf anspringen und sich dafür interessieren. Es hat ja auch sehr süße kleine Illustrationen wie die „Supermamas“ von Nadja König.